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Freitag, 17. Juli 2015

Ein wahrer Freund fragt nicht, wann oder wieso… Wenn du sagst, “Ich brauche Dich!”, ist die einzige Frage die er stellt: “Wo bist Du?” *unbekannte Quelle*

Und es ist doch auch so, dass wir das "ich brauche dich" nicht allzu großzügig verteilen, sondern nur an die Menschen, für die wir selbst die richtige Antwort parat hätten.

Dasselbe gilt für die Familie.

Doch noch schöner ist es, wenn man dem Menschen gar nicht erst sagen muss, dass man ihn braucht, sondern der andere sofort erkennt, dass er gebraucht wird und zur Stelle ist - ohne zu zögern. Wenn man einander ohne Worte versteht und ein einziger Blick reicht, um eine ganze Geschichte zu erzählen. Wenn Reden überflüssig wird.

Dementsprechend schäme ich mich auch, dass ich nicht für meine beste Freundin da war, als sie mich am Meisten gebraucht hätte. Natürlich hatte sie die Unterstützung ihrer wundervollen Familie, doch ich war egoistisch. Und nun versuche ich, es immer aufs Neue wieder gut zu machen, indem ich für sie da bin. Indem ich versuche ihr und ihrer Familie gegenüber sensibel zu sein - wenn z.B. ihre jüngere Schwester ein Erbstück weggeben möchte, das ihr am herzen liegt. Ich nehme es und sehe ihr an, wie es ihr wehtut, wie sie selbst es begreift und gebe es zurück.

Eine Umarmung, wenn der Schmerz einen Überrollt oder eine leichte Berührung: "Ich bin für dich da!" Ein barscher Ton, wenn der jüngere Bruder aus der Reihe tanzt, weil er selbst mit seinen inneren Stimmen zu kämpfen hat.

Letztes Wochenende habe ich mich oft gefragt, ob ich überhaupt das Recht dazu habe, mich in die Familie sozusagen einzugliedern. Meine beste Freundin hat mich mit zu ihren Großeltern genommen, dort habe ich Onkel und Tanten kennengelernt und war auch mit ihren Geschwistern und ihrem Vater auf einem Fußballspiel und Abends aus.

Auf dem Weg in das Stadion sagte ihr Vater: "Hach wie schön, das ist wie früher - ein richtiger Familienausflug!" und Tammi (Sarahs kleine Schwester) legte mit einem Lächeln ihre Hand kurz auf meinen Oberschenkel. Eine kurze Berührung, ich lächle zurück und habe Tränen in den Augen.

Auch beim Gottesdienst war ich mir unsicher, ob ich überhaupt das Recht habe, anwesend zu sein und äußerte meine Bedenken gegenüber Sarah: "Das ist an sich ein Familien Treffen - ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich hier sein sollte" Und sie sagte simpel: "Aber du gehörst doch schon zur Familie!"

Und jeden Tag bin ich froh und dankbar für diese wundervolle Erfahrung und diese herzensguten Menschen, die mich ohne zu fragen und bereitwillig aufgenommen haben. Tammi, Robin, Sarah: ihr seid wundervolle Menschen! Eure Mutter und euer Vater haben euch zu großartigen und liebevollen Menschen erzogen! Bleibt genauso wie ihr seid, ich hab euch lieb.

Ich wünsche mir und allen anderen Menschen, dass wir wieder lernen sensibler zu sein, um unsere Mitmenschen mit dem nötigen Respekt und der nötigen Umsicht zu behandeln.


Ich wünsche euch einen Tag des Friedens! Bis zum nächsten Mal!

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